So nah und doch so fern …

Wie immer am Ende eines Schuljahres war es mal wieder so weit: am Freitag, den 17.6.2016 um 18 Uhr stieg der KUMULI-Abend im Pädagogischen Zentrum. Auch diesmal zeigten die Schülerinnen und Schüler der Q1 die Ergebnisse aus den künstlerisch–musischen Fächern eines Schuljahres.

{tab KuMuLi}

Der von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltete KU(nst)-MU(sik)LI(teratur)-Abend ist bereits eine Tradition am an unserer Schule, an dem die entstandenen Ergebnisse für Eltern, Freunde und alle Interessierten in einer lockeren Abfolge präsentiert werden. Inhaltlich war ein Schwerpunkt in diesem Jahr das Thema „So nah und doch so fern“, das auf sehr unterschiedliche Arten umgesetzt wurde.

Mit dabei waren Filme des englischen Literaturkurses von Frau Haffer, kleine szenische Lesungen mit eigenen Texten zusammengestellt aus verschiedenen Schreibanlässen des Literaturkurses von Frau Ruhs. Musikstücke in Coverversion und selbstkomponiert (Musikkurs von Herrn Janssen), Arbeiten zu Rembrandt, zu Picasso und Gerhard Richter der Kunstkurse von Frau Jacobs und Frau Keuck zeigten einmal mehr die Vielfalt und Buntheit der musisch-künstlerischen Fächer.

Der Verkauf von selbstgestalteten Kunstwerken für kleines Geld und das Angebot von Erfrischungen in der Pause wurden gern angenommen und rundeten den bunten und unterhaltsamen Abend gekonnt ab.

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Am Ende gab’s - auch dies eine Tradition - Rosen für alle Aktiven und natürlich Lob und Dank!

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{tab Kunst}

Kunst (Frau Jacobs und Frau Keuck)

Rembrandt van Rijn (1606-1669) war ein niederländischer Künstler, der sich viel mit Ausdrucksstudien beschäftigte. Hierbei zeichnete und malte er sich selbst mit verschiedenen Gesichtsausdrücken vor einem Spiegel. Er verwendete dabei die Chiaroscuro-Malerei, welche durch starke hell-dunkel Kontraste erzielt wird. Bei seinen Zeichnungen und Radierungen schafft er dies mit den Mitteln der verschiedenen Schraffuren. An dieses Thema näherten wir uns durch das Nachstellen von mehreren historischen Gruppenbildern Rembrandts und durch die theoretische Arbeit mit seinen Selbstporträts.

Folgend haben wir uns mit den Ausdrucksstudien beschäftigt, wobei wir uns zunächst auf verschiedene Gesichtsausdrücke und später auch auf die Linienführung und den Schattenverlauf konzentrierten. Dafür machten wir Fotos mit verschiedenen Gesichtsausdrücken. Mit diesen Fotos als Vorlagen fertigten wir Kaltnadelradierungen an. Die Kaltnadelradierung ist eines der ersten Verfahren des Druckens. Hierbei wird das gewünschte Motiv in eine Platte geritzt, wobei das verschieden feste Aufdrücken die spätere Linie in ihrer Stärke und Dunkelheit beeinflussen kann. Dann wird auf die fertige Platte eine dünne Schicht Farbe verteilt, welche danach zum Großteil weggewischt wird, damit sie sich nur in den Rillen befindet. Auf die Platte legt man dann ein angefeuchtetes Blatt Papier. Beides wird nun in eine Druckpresse gelegt, damit sich die Farbe aus den Rillen auf das Blatt überträgt.

Nathalie Michael

Zum Thema Rembrandt haben wir, aus dem Kunstkurs von Frau Keuck, uns vor allem mit seinen Portraits beschäftigt und dem Stil, den Rembrandt dabei verwendet. Diesen Stil haben wir versucht in unseren Portraits aufzugreifen, wobei der Fokus darauf lag verschiedene Gesichtsausdrücke darzustellen.
Dabei haben wir nicht nur uns selbst, sondern auch einander portraitiert.

Jana Sleuser

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Picassos „Demoiselles d'Avignon“

Der Kunstkurs von Frau Keuck hat sich unter anderem mit einem Werk von Picasso beschäftigt. „Demoiselles“ ist ein Werk im kubistischen Stil, was auch ein Teilthema für unser Projekt war. Da in diesem aber auch eine Person mit einer, von uns so beschriebenen, „Affenmaske“ war, wurden unsere Ideen in Form von Masken realisiert. Die Ergebnisse sind sehr verschiedene Masken, jede auf ihre Art besonders. Diese kubistischen Masken wurden dann noch in von uns ausgesuchten Umgebungen und vor verschiedenen Hintergründen fotografiert.

Außerdem haben wir uns mit dem abstrahierten Portrait „Françoise Gilot“ beschäftigt, in dem ausschließlich Konturlinien verwendet wurden, um nur das Wesentliche des Gesichts der Frau darzustellen. Daran haben wir uns orientiert und mit der gleichen Technik einen Partner oder uns selbst gezeichnet. Am Ende sind viele Bilder entstanden, die trotz der gleichen Technik sehr unterschiedlich und ausdrucksstark wirken und sich durch die verschiedenen Merkmale voneinander abheben konnten.

Alina Gerber, Lara Festerling

Gerhard Richter (geb. 1932) ist einer der bedeutendsten deutschen Künstler der heutigen Zeit. Richter beschäftigte sich bisher mit vielen verschiedenen Themen, aber sein größtes Kunstwerk ist der „Atlas“. Der Atlas ist eine Materialsammlung, die 1970 im Museum Folkwang aus vielen Bildern, auch sehr persönlichen, zusammengestellt wurde. Hierin befinden sich unter anderem Zeitungsartikel, Skizzen, Fotos und vieles mehr, was Richter auch heute noch oft als Inspirationsquelle dient. Er arbeitest sowohl abstrakt als auch fotorealistisch. Daneben gibt es seine bekannten „Verwischbilder“, abgemalte Fotos, bei denen die Farbe, solange sie noch feucht ist, verwischt wird.

Angelehnt an diesen Atlas haben wir selbst eine Collage aus Bildern auf einem Din-A3-Blatt angelegt. Eines der Motive aus unserem persönlichen Atlas zu einem frei gewählten Thema haben wir dann mit Ölfarben auf eine Leinwand übertragen. Hierbei konnte ebenfalls eine Art Verwischung vorgenommen werden, wodurch wieder das Thema „So nah und so fern – Nähe und Distanz“ impliziert werden sollte. Andere gestalterische Möglichkeiten, wie bestimmte Ausschnitte, Perspektive, Blickrichtung etc. führten ebenso um Ziel.

Sophie de Ryk

Wir, aus dem Kunstkurs von Frau Keuck, haben uns in kleinen Gruppen mit unterschiedlichen Werken von ihm, wie z.B. „180 Farben“ oder „Portrait Prof. Zander“, auseinandergesetzt. Zudem haben wir uns einen Film angesehen, in dem wir Richters Malweise kennen gelernt haben.

Gerhard Richter ist jemand, der schwer zu verstehen ist. Er malt solange bis das Bild „gut“ ist. Nur kann er selber nicht erklären was „gut“ überhaupt ist. Wie wir in einem Text über die Philosophie der Ästhetik von Immanuel Kant gelesen haben, kann man diesen Umstand damit erklären, dass Gerhard Richter „ästhetische Ideen“ hat, die sich nicht mit dem Verstand erklären lassen.

Abstrakte Bilder malt er mit Pinsel und Rakel und er übermalt die Farbschichten so lange, bis es gut ist. Wir durften uns dann auch daran probieren und ein Bild so lange malen bis es „gut“ ist. Dafür haben wir eine Malplatte, Pinsel und Rakel zur Verfügung gestellt bekommen, um dann in Gerhard Richters Stil ein abstraktes Bild zu malen. Es war schwieriger als gedacht, da es sehr schwer war, zu sagen, wann das Bild „gut“ ist.

Am Ende haben wir die Bilder nach Beliebtheit geordnet und haben am Schluss versucht Kriterien dafür zu finden, wann und warum ein Bild „gut“ ist und haben festgestellt, dass die Bewertung, wem welches Bild gefällt, subjektiv ist und vom eigenen Geschmack abhängt. Dennoch hat uns die Arbeit an den eigenen Bildern viel Spaß bereitet, weil man keine genauen Vorgaben hatte und man einfach ausprobieren konnte und wir befreit und nach eigener Lust und Laune malen konnten.

Nina Martens, Sarah Hantke

{tab Musik}

Musik (Herr Janssen)

In unserem Musikkurs haben wir besonderen Wert darauf gelegt zu musizieren. Daher haben wir uns in mehreren Kleingruppen zusammen gefunden und uns überlegt, was zum Thema des KuMuLi–Abends „Nähe und Distanz“ passt. Teilweise haben sich die Gruppen für ein Cover entschieden. Andere dagegen haben sich darauf konzentriert, eine eigene Komposition zu kreieren.

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{tab Literatur (deutsch)}

Literatur (Frau Ruhs)

Eine kleine Auswahl von unseren Texten, die aus unterschiedlichen Schreibanlässen entstanden sind, wurden von uns für den KUMULI-Abend in einen neuen Zusammenhang gebracht und überarbeitet. Diese daraus entstandenen vier unterschiedlichen szenischer Lesungen präsentieren wir nun unter dem Oberthema in diesem Jahr „So nah und doch so fern“.

Bei der Auswahl und der Zusammensetzung dienten uns vier unterschiedliche Stimmungen als Leitfaden: Mysteriös, dramatisch, humorvoll und nachdenklich. Dabei ist der rote Faden die Gruppe selbst ...

Im Verlaufe des Kurses wurden Texte geschrieben, korrigiert und überarbeitet, sie entstanden aus den unterschiedlichen Schreibprozessen:

Lyrikformen: Avenidas, Elfchen, Wortlawinen

Dialogformen: Vom Anagramm zur Szene, Anagramm aus unseren Namen erstellen, einen berufliche und private Biographie zu diesem Namen erfinden, eine außergewöhnliche Situation dazu ausdenken und in Form eines Tagebucheintrags darstellen, Zusammentreffen komponieren von verschiedenen fiktiven Charakteren in einer prekären Situation, Szenen mit Dialogen sind entstanden.

Erzählende Formen: Bestellter Text (Von einem anderen Teilnehmer wird ein Text bestellt zu einem bestimmten Thema mit einer ausgewiesenen Überschrift,
die Textsorte spielte dabei keine Rolle.)

Texte verschiedener Gattungen:

  • Hörtext (automatisches Schreiben), über einen längeren Zeitraum haben wir ohne Absetzen zu einer bestimmten Musik wie automatisch geschrieben, dann gekürzt und ausgestaltet.
  • Riechtext: Inspiriert durch drei unterschiedliche, anonyme Düfte haben wir Texte kreiert.
  • Sehtexte: angeregt durch verschiedene Postkarten oder auch mit einer Schreibübung „Blick aus dem Fenster“ wurden Geschichten lebendig
  • Texte in unterschiedlichen Stilisierungen zu einem Thema: eine neutrale Vorlage einer Vorgangsbeschreibung aus dem Alltag wurde von uns in verschiedene Stilrichtungen umgesetzt.

Wir haben versucht eine Mischung aus diesen Schreibanlässen in die vier Lesungen zu bringen.

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{tab Literatur (englisch)}

Literatur (Frau Haffer)

The topic of this evening “Nah und doch so fern” is shown by a montage of short movies about social media, the students produced in groups. The idea was to show the different consequences and dangers of social media.

Throughout the year our literature course dealt with different topics such as creative writing, improvisation, documentaries and the history of drama. We produced a bunch of short films about homelessness and refugees. Moreover did we have a close look at the history of drama and focussed on one form of drama in theoretical as well as practical part in small groups.

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