Oberstes Ziel des Methodentrainings ist es, Schülerinnen und Schüler zum autonomen Lernen und selbstständigen Arbeiten zu befähigen und ihnen so die Chance zu geben, sich zu mündigen Subjekten ihrer Schullaufbahn und des späteren beruflichen Lebens zu entwickeln. Nach dem Methoden-Kompaktkurs zu Beginn der Erprobungsstufe auf dem Wolfsberg, werden natürlich spezifischere Arbeitsmethoden in der Unter- und Mittelstufe in verschiedenen Fächern in Anbindung an jeweilige fachliche Inhalte eingeführt, trainiert und differenziert, sodass die Schülerinnen und Schüler zentrale Methoden wie Arbeit im Team, Präsentation von Arbeitsergebnissen oder Umgang mit sachbezogenen/wissenschaftlichen Texten fächerübergreifend kennenlernen und im Sinne eines "Spiralcurriculums" in verschiedenen Fächern erarbeiten und vertiefen.
In der 9. Jahrgangsstufe werden die gelernten methodischen Kompetenzen, besonders im Hinblick auf ein mehr selbständiges Arbeiten in der Oberstufe, in einem zweiten Kompaktkurs "Lernen lernen" nochmals aufgerufen und vertieft. Dabei kristallisierten sich in den vergangen Jahren folgende Module heraus:
- Allgemeine Arbeitsorganisation
- Referate anfertigen und präsentieren
- Wichtige Aspekte der Lernpsychologie
Das eintägige Projekt wird klassenübergreifend (in der Regel 6 zufällig gemischte Gruppen) durch die jeweiligen Klassenleiter durchgeführt, unterstützt durch mit dem Thema besonders vertraute Kollegen.
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Gleumes
Am Ende des Schuljahrs, in der letzten Woche vor den Zeugnissen, erhalten die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen die Gelegenheit, ein Thema des Fachunterrichts in Form eines Projekts zu vertiefen.
Beispiele:
- Projekt Zoo (mit Zooschule)
- Durchführung einer Umfrage/statistischen Erhebung (Auswertung, Darstellung, Publikation)
- Nach Besprechung eines Dramas: „Projekttage zum szenischen Spiel“
- Umweltprojekte
- Bauernhof
- Bau einer „Nudelbrücke“ (Anwendung zu stabilen Dreiecken)
- Gedichtverfilmung
- Gesundheitserziehung: Ernährung, Krankheiten
- Projekt „Angewandte Rhetorik und gestaltendes Sprechen“ im Anschluss an die U-Reihe zur Redeanalyse
- Arbeit mit dynamischer Geometriesoftware
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Gleumes
Warum ein Projekt „Jungen-Mädchen"?
Mädchen und Jungen erleben im Alltag vielfältige Formen von Gewalt und Grenzverletzungen, die von Ausgegrenzt-Werden über körperliche Auseinandersetzungen bis hin zu sexuellen Übergriffen reichen. Diese Erfahrungen der Kinder äußern sich im Schulalltag als „Störungen“, können bei einzelnen Kindern zu Lernblockaden führen und verhindern vielfach eine gute Lernatmosphäre.
Im Projekt „Starke Mädchen – Starke Jungen“ werden die sozialen Erfahrungen der Kinder aufgegriffen und zum Ansatzpunkt eines bewussteren Umgangs mit dem anderen Geschlecht gemacht. Dabei wollen wir nicht an die problematischen Verhaltensweisen anknüpfen, sondern zunächst einmal die vorhandenen Stärken erarbeiten. Hierbei werden die Mädchen und Jungen mit erlebnisorientierten Aktionen und Aufgaben, die ihnen Spaß machen, emotional angesprochen. Das Projekt stellt eine sinnvolle Ergänzung zu anderen gewaltpräventiven Angeboten der Schule dar.
Das Projekt richtet sich an Mädchen und Jungen der 7. Jahrgangsstufe. Es umfasst einen Unterrichtstag und wird klassenübergreifend und geschlechtsdifferenziert durchgeführt. In der letzten Stunde führen die Mädchen und Jungen in ihrer Klasse eine "feedback"-Stunde mit ihrer/m Klassenleiter/in. durch.
Kernziele:
- Training sozialer Kompetenzen
- Förderung der Selbstbehauptung
- Ich-Stärkung der Mädchen und Jungen
- Unterstützung bei der Entwicklung eines guten Selbstwertgefühls
- Entwicklung von Handlungskompetenzen in schwierigen Alltagssituationen
- Anregungen zur gewaltfreien Konfliktlösung
- Förderung eines partnerschaftlichen Umgangs miteinander
- Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechtsrolle
- Information und Aufklärung über sexualisierte Gewalt und Hilfsmöglichkeiten
Da unser bisheriger externer Partner im Schuljahr 2016/17 und in Zukunft das Projekt leider nicht mehr durchführen kann, sind wir derzeit dabei das Projekt zu überarbeiten.
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Schraven
Das Projekt wird in der Jahrgangsstufe 8 von jeweils zwei Fachkräften der „Beratungsstelle für Schwangerschaft und Familienplanung der AWO" durchgeführt, die nach dem folgenden Konzept vorgehen:
1. Zielsetzung
Sexualpädagogik geht über eine reine Wissensvermittlung hinaus und beinhaltet auch eine Sozialerziehung. Das vierstündige Unterrichtsprogramm ist auf die Bedürfnisse und Interessen der Schüler und Schülerinnen abgestimmt.
In unseren Augen dient die Sexualpädagogik nicht nur der Prävention, sondern auch der Ent-wicklungsförderung. Sexualität ist ein wesentlicher Kern der eigenen Persönlichkeit und sollte im günstigsten Fall eine Bereicherung bedeuten. Dies heißt für uns, Mädchen und Jungen in ihrer sexuellen Entwicklung altersgemäß zu unterstützen, um sich über den eigenen Körper und Gefühle bewusst zu werden und zu lernen, diese Bedürfnisse auch zu äußern.
Prävention bedeutet die Verhütung ungewollter Schwangerschaften, der Schutz vor sexueller Gewalt und vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine ganzheitliche Sexualpädagogik bein-haltet beide Aspekte.
2. Durchführung der Veranstaltung
Nach einer Vorstellungsrunde sammeln wir mit den Schülern und Schülerinnen Begriffe aus den Bereichen Liebe und Sexualität. Dies dient dazu, den Wissenstand der Jugendlichen zu ermitteln und ins Gespräch zu kommen. Anschließend folgt ein Wettspiel, um das Programm vom alltäglichen Unterricht abzugrenzen. Informationen können spielerisch weitergegeben werden.
Auffällig ist, dass trotz schulischer Aufklärung den Schülern und Schülerinnen Begriffe wie Zyklus, Eisprung etc. gänzlich unbekannt sind. Wir stellen auch immer wieder fest, dass der Unterricht fern der eigentlichen Interessen beschrieben wird und die Mädchen und Jungen es nicht gelernt haben, über Sexualität und eigene Bedürfnisse zu sprechen.
Durch unseren spielerischen Einstieg in das Thema schaffen wir bewusst eine offene Ge-sprächsatmosphäre, die von den Schülern und Schülerinnen gern angenommen wird.
Darauf folgend werden alle Verhütungsmittel demonstriert und erklärt. Mädchen und Jungen dürfen die mitgebrachten Verhütungsmittel anfassen oder aus der Nähe betrachten. Diese Vor-stellung der einzelnen Methoden außerhalb der Lehrbücher mindert Berührungsängste.
Da das Thema AIDS leider nicht mehr präsent zu sein scheint, ist es uns wichtig, auch dies zum Ende hin noch anzusprechen. Hierzu werden die Schüler und Schülerinnen aufgefordert, eine imaginäre Person zu erfinden und deren Lebenswelt zu beschreiben. Im Anschluss daran wird eine Diskussion darüber geführt, was sich für diesen Menschen ändert, wenn er/sie vom Arzt die Diagnose HIV-positiv erhält. Damit die Jungen und Mädchen sich des einzigen Schutzes vor Geschlechts¬krankheiten bewusst werden, können sie nun, auf freiwilliger Basis, die Handhabung eines Kondoms an einem Modell üben.
In der letzten Unterrichtsstunde werden Mädchen und Jungen voneinander getrennt, da für beide Geschlechter in ihrer psychosexuellen und körperlichen Entwicklung jeweils ge-schlechtsspezifische Entwicklungsmerkmale und -fragen relevant werden.
3. Geschlechtsspezifische Sexualpädagogik
Im geschützten Raum, d.h. ohne die Anwesenheit einer Lehrkraft, werden nun Fragen der Mädchen und Jungen, die sie zuvor anonym aufgeschrieben haben, beantwortet. Notwendig ist hier die flexible Gestaltung unseres Angebotes, das sich dem Bedarf der Schüler und Schülerinnen anpasst.
Immer wieder tauchen thematische Schwerpunkte auf, wie z. B. Schönheitsideale, Unterschie-de männlicher und weiblicher Sexualität, Umgang mit körperlichen Veränderungen, Kennen Lernen, Verhütung, Homosexualität, ungewollte Schwangerschaft und AIDS.
In den einzelnen gleichgeschlechtlichen Gruppen werden Mädchen und Jungen außerdem be-stärkt, Gefühle, Wünsche, Phantasien und Ängste im Zusammenhang mit ihrer Sexualität wahrzunehmen und in Austausch mit anderen zu bringen. Unser Anliegen ist es, vorhandenes Wissen zu ergänzen oder gegebenenfalls zu korrigieren, aber auch Mädchen und Jungen da-hingehend zu unterstützen, sexuell übergriffiges Verhalten zu erkennen und sich davor zu schützen. Hierbei begegnen wir den Mädchen und Jungen mit einer parteilichen Grundhaltung. Parteilichkeit bedeutet, dass wir die Sorgen, Ängste und Nöte ernst nehmen und glauben. Wir bringen ihnen Respekt und Achtung entgegen. Durch diesen Umgang und der Trennung der Geschlechter öffnen sich die Schüler und Schülerinnen und stellen unbefangen Fragen zu den Themen, die sie interessieren.
Ausführliche Informationen zur Handhabung des Themas in der Schule finden Sie in den Richtlinien für die Sexualerziehung in Nordrhein-Westfalen
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Gleumes